
Das Wort „smart“ hat eine lange Reise hinter sich. Zwei Jahrtausende vor unserer Zeitrechnung entstand rund um die Ostsee die urgermanische Sprache, deren Wortwurzel „smarta“ so viel wie schmerzend bedeutet. Im Altenglischen wurde daraus „smeart“ – etwas, was einen scharfen, stechenden Schmerz verursacht. Um 1300 wurde das inzwischen zu „smart“ abgeschliffene Wort bereits auch in einem übertragenen Sinn für „schneidende“ Bemerkungen verwendet und mit Eigenschaften wie „schlagfertig“ und „stark“ in Verbindung gebracht. Bis ins 17. Jahrhundert hatte sich die Bedeutung weiterverästelt – jemandem, der smart war, wurde nunmehr attestiert, klug, gewitzt und kenntnisreich zu sein. Und vor rund 150 Jahren fand „smart“ schließlich als Fremdwort zurück ins Deutsche.

Erst waren nur Menschen smart, im 21. Jahrhunderts werden es auch die Dinge: Technische Objekte beginnen sich zu verhalten, „als ob sie von einer Intelligenz angeleitet würden“. Wer sich heute ein Telefon kauft, mit dem man kaum noch telefoniert, das einem dafür aber das Gefühl gibt, damit bis zum Mond fliegen zu können, der weiß: Es ist ein Smartphone. Die kleinen Maschinen sind zum Inbegriff dessen geworden, was den Begriff smart im Zeitalter des digitalen Wandels ausmacht. Mit dem Attribut smart wird heute nicht nur auf die besondere Modernität von Hardware oder Software hingewiesen. Bei einem Produkt steht dieser Begriff auch für klein und handlich, pfiffig und effizient. Vor allem aber holt sich das smarte Ding – inzwischen ist von einem ganzen Internet of Things (IoT) die Rede – Informationen ganz von selbst aus dem Netz. Smart bedeutet heute nicht mehr nur technische Raffinesse, der Begriff steht für einen ressourcenschonenden, umweltfreundlichen und nachhaltigen Einsatz der Technik.